Übersicht zur Dichtsitzprüfung

Atemschutzmaskevvv

Ein ansitzender Atemschutz muss im Test und der Praxis am Gesicht des Trägers dicht abschließen, um den erwarteten Schutz zu leisten. Dies gilt genauso für Einweg-Atemschutzmasken (wie z. B. für unsere „filtrierenden“ 3M Halbmasken). Daher wird in vielen Ländern eine Dichtsitzprüfung verlangt. Ein Anwender darf erst einen für den Arbeitsplatz vorgeschriebenen Atemschutz nach diesem Test benutzen.

Dichtsitzprüfungen sollten außerdem in folgenden Fällen durchgeführt werden:

  • Wenn ein anderer Atemschutz verwendet wird (Größe, Ausführung, Modell, Hersteller)
  • Wenn sich die Gesichtszüge so ändern, dass sie den Sitz beeinflussen können (z. B. starke Gewichtszunahme/-abnahme, zahnmedizinische Eingriffe)
  • In einigen Ländern ist in regelmäßigen Abständen jeder Atemschutz einem Test zu unterziehen (in den USA z. B. ist eine Dichtsitzprüfung mindestens ein Mal im Jahr durchzuführen)

Die derzeitigen Vorschriften zur Dichtsitzprüfung verlangen keinen zertifizierten Prüfer, dieser muss jedoch fachkundig sein, den Atemschutz einem Test zu unterziehen, Träger im richtigen Anlegen des Schutzes zu unterweisen, ungültige Prüfungen zu erkennen, und er muss sich in der ordnungsgemäßen Pflege und Wartung der Ausrüstung auskennen. In einigen Ländern gibt es freiwillige Akkreditierungsprogramme für solche Prüfer, in Großbritannien zum Beispiel das Fit2Fit des BSiF.

Es gibt zwei Arten, um einen Atemschutz einem Test zu unterziehen: qualitativ und quantitativ.

Qualitative Dichtsitzprüfung (QLFT)
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Eine qualitative Dichtsitzprüfung (QLFT, Qualitative Fit Test) ist nur für die Dichtsitzprüfung geeignet von filtrierenden Masken und Halbmasken (mit Partikel- oder Kombinationsfiltern). Qualitative Methoden können manchen Bestimmungen zufolge für die Dichtsitzprüfung von Vollmasken geeignet sein, allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. QLFT ist ein Ja/Nein-Atemschutz-Test, bei dem der Anwender ein zugelassenes Prüfmittel schmecken kann oder nicht. Die gebräuchlichsten Prüfmittel sind:

  • Saccharin (süßer Geschmack); für einen Atemschutz-Test mit Partikelfilter jeder Klasse geeignet
  • Bitrex® (bitterer Geschmack); ebenfalls zum Prüfen von Atemschutz mit Partikelfilter jeder Klasse geeignet

Bei jedem QLFT-Verfahren werden sieben Übungen für jeweils eine Minute durchgeführt:

  • Normales Atmen
  • Tiefes Atmen
  • Bewegen des Kopfes von Seite zu Seite
  • Bewegen des Kopfes nach oben und unten
  • Bücken in der Taille
  • Lautes  Lesen/Sprechen
  • Erneutes normales Atmen
Quantitative Dichtsitzprüfung (QNFT)
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Eine quantitative Dichtsitzprüfung (QNFT, Quantitative Fit Test) kann verwendet werde, um jeden ansitzenden Atemschutz einem Test zu unterziehen. Das Verfahren misst mit einem Instrument die Undichtigkeit an der Gesichtsabdichtung und liefert als Ergebnis einen numerischen Wert, den „Dichtsitzfaktor“. Es gibt drei allgemein anerkannte QNFT-Prüfprotokolle:

  • Aerosolgenerator – in einer Prüfkammer wird ein ungefährliches Aerosol, wie z. B. Kochsalz (NaCl) erzeugt.
  • Kondensationskeimzählung (CNC) – es wird ein Umgebungsaerosol verwendet; eine Prüfkammer ist nicht erforderlich.
  • Kontrollierter Unterdruck (CNP) – durch vorübergehendes Unterbrechen der Luftzufuhr wird ein Unterdruck erzeugt. (Es gibt noch ein viertes Verfahren, das eine Kurzform dieses Verfahrens ist.)

Für die QNFT werden dieselben sieben Übungen wie für die QLFT verwendet (plus in den USA ein zusätzlicher Grimassentest, bei dem der Träger 15 Sekunden lächelt oder die Stirn runzelt.)

Für Atemschutz von der Art unserer 3M Halbmasken ist ein Dichtsitzfaktor von mindestens 100, für Unterdruckatemschutz mit Vollmaske von mindestens 500 (USA) oder 2 000 (GB) gefordert.